Überspringen zu Hauptinhalt

Brauchen wir noch Reisemessen?

In den vergangenen Wochen haben wir häufig über Entwicklungen im Internet geschrieben. Dabei könnte der Eindruck gewonnen werden, dass es heutzutage ausreichend sein könnte, nur im Internet vertreten zu sein.  Einige Reiseveranstalter haben die Katalogseitenanzahlen reduziert, manche haben die Produktion völlig eingestellt. Damit einhergehend ist ein Engagement auf Reisemessen hinfällig. Macht es denn in Zeiten von Facebook, Twitter und Google noch Sinn Kataloge zu produzieren und auf Reisemessen zu gehen? Wie verhält es sich mit den Reisemessen und dem Internet genau? Wir versuchen in dieser News Antworten zu finden.

BITKOM, der Bundesverband der Informationswirtschaft, veröffentlichte am vergangenen Sonntag zusammen mit dem Meinungsforschungsinstitut Forsa eine neue Studie, nach der dieses Jahr bereits 13 Millionen Menschen ihren Sommerurlaub oder zumindest Teile dafür im Internet buchten. Damit ist das Internet ein sehr wichtiger Vertriebskanal für Reisen geworden. Das steht außer Frage.  Herr Rauch, Marketingleiter von Aventoura, meint: “Der große Fehler ist, dass die Tourismusbranche glaubt, die Inspiration zur Reiseidee würden sich die Menschen nur noch im Internet holen.”

Immerhin verfügen laut einer Studie der Initiative D21, die in Zusammenarbeit mit tns infratest und dem Bundeswirtschaftsministerium erstellt wurde, etwa 70 Prozent der Deutschen über einen Internetanschluss. Interessant ist die Frage nach der Nutzung. So wird in dieser – nicht von uns – in Auftrag gegebenen Studie festgestellt, dass 30 Prozent der Gesamtbevölkerung Gelegenheitssurfer und 35 Prozent “digitale Außenseiter” sind. Die Studie belegt auch, dass diese Menschen eher klassische Informationswege nutzen. Wo können sich also digitale Außenseiter und Gelegenheitssurfer informieren, wenn sie eine Reise planen? Die Antwort lautet – viele von Ihnen ahnen es schon – in Reisebüros und – wenn es nicht von der Stange sein soll – auf Reisemessen.

Knapp eine Million Menschen besuchten laut Messegesellschaften die Reisemessen des vergangenen Winters – trotz  schlechtem Wetters, Internet und Eintrittsgebühren zu den Messen. Reisemessen bleiben weiterhin ein wichtiger Vertriebskanal für Reiseveranstalter – besonders für vielfältige, abwechslungsreiche und spannend gestalten Reisen.

Die tns infratest-Studie zeigt auf, dass nicht alle Menschen mit dem Internet so vertraut sind, wie jemand, der  damit tagtäglich beruflich zu tun hat. Sehr ungenau bleibt übrigens die Pressemitteilung zur BITKOM-Studie. Es wird nicht unterschieden, was genau die 13 Millionen Menschen im Internet buchten.  Waren es Ferienhäusern, einfache Pauschalreisen oder beratungsintensivere Rundreisen?

An den Anfang scrollen